Lexikon A bis E


A B C D E
Arthrose Botulismus Chiropraktik Druse
Ataxie Cushing
                                                                


Arthrose

Arthrose ist eine chronische Erkrankung der Gelenke und kann generalisiert auftreten, was dann multiple Gelenke betrifft oder es ist bedingt durch ein Trauma und beschränkt sich dann auch nur auf das geschädigte Gelenk. Als Arthrose beschreibt man den Zustand wenn sich zwischen den Gelenksfugen Knorpelgewebe bildet, das dann den Bewegungsablauf stört und so zu einer seichten (meistens) aber kontinuierlichen Lahmheit führt. Arthrose verläuft meistens in Schüben, zu den bekanntesten Formen gehören Spat-und Hufrollenentzündung.

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Ursachen:

1. Unzweckmaeßige (einseitige) Überlastung der Knorpelflächen über Jahre hinaus führt zu vermehrter Abnutzung:
  • Schwerarbeit, Übergewicht, Überlastung von Gedenkstrukturen durch gewisse Bewegungsabläufe, die sich oft wiederholen.
  • Angeborene mangelhafte Ausformung von großen Gelenken.
  • Skelettdeformitäten wie Gelenk-oder Wirbelsäulenverformung durch Wachstumsstörungen, Lähmungen und durch Unfälle.
  • Rückenblockaden über einen längeren Zeitraum.

  • 2. Schubweise verlaufende entzündliche Gelenkerkrankungen (Arthritis) vermögen die Knorpelflächen im Gelenkinnern direkt anzugreifen und aufzulockern und führen mit der Zeit zur Arthrose. Durch Überlastung hervorgerufene Arthrosen treten vor allem an den großen Gelenken (Hüfte, Knie, Schulter) und an der Wirbelsäule in Erscheinung. Als Folge von Unfall oder Arthritis kann sich eine Arthrose indessen an jedem betroffenen Gelenk entwickeln. Die Grenzen zwischen Arthritis und Arthrose sind nicht immer scharf zu ziehen.
    Leitsymptom ist der Schmerz, der sich zu Beginn als Anlauf- und Belastungs-, später aber auch als Dauerschmerz manifestiert.
    Allmählich kommt es zu Bewegungseinschränkungen und zu sichtbarer Gelenkdeformität (Fehlstellung, Wulstbildung).
    Schabende und reibende Gelenkgeräusche können hörbar werden.
    Stabilitätsverlust und Muskelatrophie entstehen durch Schonen des schmerzhaften Körperteils.
    Akute Entzündungsschübe intensivieren den Schmerz und führen zu Flüssigkeitsansammlung im Gelenkinnern (Gelenkerguss).
    Zerstörende Deformierung von Gelenken (insbesondere an den Fingern) ist Folge einer langdauernden primär-chronischen Polyarthritis. Hier sind die Übergänge zwischen Arthritis und Arthrose fließend.

    Eigene Einschätzung:

    Die These "Arthrose ist nicht heilbar" kann ich widerlegen. Bestes Beispiel ist die Stute Happy's Lady (siehe Röntgenbild). Als 2jährige Stute kam sie mit Arthrose am linken Vorderbein lahmend zur Klinik. Die Diagnose war klar und sie wurde rennuntauglich geschrieben (Traber). Ich setzte 3 homöopathische Mittel ein: Arsinik, Ost, Traum. Nach der ersten Kur, etwa 3 Wochen später, war sie lahmheitsfrei und man merkte, dass sie keine Schmerzen mehr hatte. Sicherheitshalber verabreichte ich noch 2 Kuren hinterher und verschrieb ein Jahr Weidegang. Nach dieser Zeit wurde das Bein erneut geröntgt (siehe Röntkenbild) und alles war in Ordnung. Der Tierarzt schrieb sie gesund und sie war wieder renntauglich.

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    Fessel vorher


    Fessel nachher


    Knie vorher


    Knie nachher

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    Ataxie

    Eine Ataxie stellt keine Krankheit im eigentlichen Sinne dar, vielmehr kennzeichnet dieser Begriff durch Nervenschäden unterschiedlicher Ursache hervorgerufene Störungen im Bewegungsablauf und Körperhaltung des Pferdes. Als Auslöser kommen Verletzungen, Infektionen, Fütterungsfehler, Vergiftungen oder auch Parasitenbefall in Betracht. Der Name Ataxie (auch: Ataxia) kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt "Unordnung".

     

    Bei Pferden treten drei verschiedene Formen der Ataxie auf: Die häufigste Form ist die spinale Ataxie, hervorgerufen durch Schädigungen sensibler Rückenmarksbahnen. Eher selten treten die zerebrale und zerebellare Ataxie in Erscheinung. Bei der zerebralen Ataxie finden sich die Schädigungen vorwiegend im Großhirn (= Cerebrum), Zwischen- oder Mittelhirn, bei einer zerebellaren Ataxie ist das Kleinhirn (= Cerebellum) in Mitleidenschaft gezogen.

     

    Je nach Schwere und Verlauf einer Ataxie kann das Pferd zumindest für einige Zeit nicht reitbar sein, in extremen Fällen können Ataxien dazu führen, dass das Tier permanent unreitbar bleibt.

     

    Eine Ataxie kann plötzlich und stark ausgeprägt auftreten, was zum Beispiel bei spinalen Ataxien nach einer Verletzung der Halswirbelsäule vorkommt. Die meisten Ataxien zeigen sich jedoch zu Beginn so verhalten, dass sie kaum von einer leichten Lahmheit zu unterscheiden sind.

     

    Die betroffenen Tiere zeigen einen unsicheren, ruckeligen Gang. Die Beine werden, ähnlich einem Stechschritt beim Militär, plötzlich vom Boden gehoben, mit einem Ruck nach vorne gestreckt und wieder aufgesetzt. Besonders an den Vorderbeinen zeigt sich diese weit ausholende Bewegung in Verbindung mit gestreckten Zehen- und Mittelfußgelenken.

     

    Je nach Schwere schwanken die Tiere leicht oder torkeln regelrecht. Wird (speziell bei der spinalen Ataxie) der Hals gestreckt oder abgewinkelt, zeigen sich die Symptome stärker, gleiches gilt beim Rückwärtslaufen und Wenden. Für alle diese Anzeichen gilt: Je länger das Pferd an einer Ataxie leidet, umso ausgeprägter sind die Symptome.

     

    Aber nicht nur beim Laufen zeigt sich eine Ataxie: Die Pferde stehen auch sehr unsicher, sie versuchen ständig, diese Haltungsstörung durch eine bodenweite Stellung (weit gespreizte Beine) auszugleichen. Wird ihnen dieser für sie sichere Stand genommen, können sie, je nach Schwere und Verlauf der Ataxie, plötzlich stürzen. Diese Sturzgefahr sollte man stets bedenken, wenn man mit einem unter Ataxie leidenden Pferd umgeht: Selbst ein kurzer Stopp aus dem Schritt kann dazu führen, dass das Pferd in der Hinterhand einbricht.

     

    Recht häufig zeigt sich eine Ataxie auch an den Hufen: Das Pferd schleift mit der Hufspitze über den Boden, wodurch der Huf stärker als normal und meistens auch stärker als die restlichen Hufe abgenutzt wird.

     

    Neben diesen Bewegungs- und Haltungsstörungen zeigen sich im Verlauf einer Ataxie auch Beeinträchtigungen im Bereich der Reflexe: Ein gesundes Pferd reagiert so etwa auf leichtes Reizen der seitlichen Halswand mit deutlich sichtbarem Zucken, wogegen Tiere mit einer Ataxie gar nicht oder erst stark verzögert reagieren.

     

    Zu den Auslösern einer spinalen Ataxie zählen in erster Linie Verletzungen, bei welchen das Rücken- oder Halsmark gequetscht wird. Diese Quetschungen wirken sich bis auf die Nervenbahnen im Wirbelkanal aus und nehmen diese in Mitleidenschaft. Pferde mit spinaler Ataxie zeigen sich sehr schmerzempfindlich im Halsbereich, Halsbewegungen, insbesondere zur Seite, werden meistens vermieden. Verletzungsbedingte Ataxien treten plötzlich auf und führen häufig zu Lähmungserscheinungen an allen vier Beinen.

     

    Bei älteren Pferden kann eine spinale Ataxie auch durch eine Arthrose der Halswirbelgelenke hervorgerufen werden. Durch die Arthrose schwellen die Gelenke an und führen zu den oben erwähnten Quetschungen der Nervenbahnen. Diese Fälle sind zumeist altersbedingt, können jedoch auch Spätfolgen von kleinen Rissen der Knochensubstanz in Folge von Verletzungen sein. Diese Verletzungen entstehen beispielsweise bei Kämpfen um die Rangordnung in der Herde oder wenn sich das Tier festliegt. Arthrotisch verursachte Ataxien treten langsam und schleichend auf, sie werden zu Beginn selten erkannt. Gleiches gilt für Ataxien, bei denen z.B. eine Gelenkgalle oder Zyste Druck auf den Wirbelkanal ausübt. Auch Blutergüsse durch stumpfe Verletzungen können in ungünstigen Fällen zu einer Ataxie führen.

     

    Störungen in der Entwicklung der Weichteile im Bereich der Wirbelsäule werden häufig durch Fehler bei der Fütterung während der Aufzucht verursacht. Die Fütterung ist oft zu energie- und eiweißreich, was ein zu schnelles Wachstum des Körpers bedingt. Die Weichteile können bei diesem beschleunigten Wachstum nicht mithalten, sind unterentwickelt und anfällig für beeinträchtigende Quetschungen.

     

    Im Gegensatz zur spinalen Ataxie, bei welcher eine Quetschung des Wirbelkanals die Ursache darstellt, werden zerebrale und zerebellare Ataxien durch Schädigungen des Groß-, Zwischen- und Mittelhirns (zerebrale Ataxie) bzw. des Kleinhirns (zerebellare Ataxie) ausgelöst.

    Verletzungsbedingte Ursachen, wie etwa schwere Kopfverletzungen mit offenen Frakturen des Schädels, sind zwar auch in diesen Fällen als auslösender Umstand möglich, aber eher selten. Häufiger werden zerebrale und zerebellare Ataxien durch schwere Virusinfektionen wie etwa beim Equinen Herpes-Virus EHV-1 hervorgerufen. Auch eine Infektion mit dem Erreger der Borreliose, dem Bakterium Borrelia burgdorferi, kann das Nervensystem im Verlauf der Erkrankung so weit schädigen, dass sich eine Ataxie zeigt. Borrelia burgdorferi befällt neben dem Gehirn auch das Rückenmark. Auch Parasiten, speziell ein Befall mit Strongyliden, kann zu einer solchen Form der Ataxie führen, wenn die Laven die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich im Gehirn festsetzen können.

     

    Möglich ist ein Auftreten zerebraler oder zerebellarer Ataxien auch als Folgeerscheinung einer Vergiftung, beispielsweise nach der Aufnahme von Blättern des Goldregens oder des Buchsbaums.

     

    Die Diagnose einer Ataxie sollte dem Tierarzt überlassen werden. Gerade nur schwach ausgeprägte Ataxien zeigen sich zu Beginn einer Erkrankung nicht selten nur als harmlose Lahmheit. Eine Diagnosestellung beginnt in der Regel mit Prüfung der Hautreflexe und Mobilität des Pferdes. Beim Rückwärtsrichten zeigen sich stärkere Ataxien deutlich.

     

    Für eine sichere Diagnose der spinalen Ataxie wird am Pferd eine Myelographie durchgeführt. Die Myelographie ist eine Röntgenkontrastdarstellung, bei welcher ein spezielles Kontrastmittel in den Wirbelkanal injiziert und der entsprechende Wirbelabschnitt geröntgt wird. Die Myelographie dient zur Darstellung entzündlicher Verwachsungen und raumfordernder Prozesse innerhalb des Wirbelkanals. Unter Umständen kann es erforderlich sein, diese Untersuchungen auf eine Computer- oder Kernspinresonanztomographie zu erweitern. Der Einsatz dieser Bildgebenden Techniken ermöglicht es dem Tierarzt, die Heilungschancen relativ genau abschätzen zu können.

     

    Die Diagnose der zerebralen und zerebellaren Ataxie ist etwas schwieriger. Eine Myelographie hilft in diesen Fällen selten weiter. Neben der bereits erwähnten Computer- oder Kernspinresonanztomographie ist es hier erforderlich, die Ursache gegebenenfalls durch weiterführende Untersuchungen (z.B. Blut) einzugrenzen.

     

    Spinale Ataxien werden mit Hilfe abschwellender und entzündungshemmender Medikamente behandelt. Ziel ist es hierbei, den mechanischen Druck auf den Wirbelkanal zu verringern. Liegt die Ursache in einer Veränderung der Knochenstruktur ist zumeist eine Operation zur Immobilisierung der Wirbelgelenke erforderlich. Bei zerebralen und zerebellaren Ataxien erfolgt eine Therapie der auslösenden Erkrankung. Zerebrale und zerebellare Ataxien lassen sich in der Regel vollständig heilen, wogegen bei der spinalen Form in den meisten Fällen nur eine Linderung geschaffen werden kann. Eine Therapie kann durch Bewegungstraining und der Gabe muskelaufbauender Präparate unterstützt werden. Die bei einer Ataxie häufig anzutreffenden Verspannungen der Rückenmuskulatur lassen sich unter Umständen mittels einer Akupunktur behandeln und so zu einer Erleichterung für das Pferd führen.

     

    Die Behandlungsdauer ist stark unterschiedlich und hängt primär von den auslösenden Umständen ab. Wie zuvor angesprochen, ist eine vollständige Heilung der spinalen Ataxie nahezu ausgeschlossen. Bei den anderen Formen kann es bis zu 18 Monaten dauern, ehe das Pferd wieder reitbar ist.

     

    Vorbeugend wirkt sich bei der Aufzucht eine gemäßigte Fütterung eiweiß- und energiereicher Nahrung aus, kombiniert mit ausgeglichenem Mineralstoffhaushalt. Gegen durch Verletzungen ausgelöste Ataxien ist das Tier nicht grundsätzlich sicher, in diesem Zusammenhang können ausreichend große Boxen und genügend Auslauf für die Herde helfen.

     

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    Botulismus

    Botulismus ist eine in der Regel tödlich verlaufende Vergiftung, die verhältnismäßig selten, vor allem bei Fohlen vorkommt. Die Vergiftung wird durch ein von Bakterien der Gattung Clostridium botulinum produziertes Neurotoxin verursacht. Diese Bakterien kommen in den Typen A bis G vor, bei Pferden führen zumeist die Typen B, C und D zu einer Erkrankung.

     

    Clostridium botulinum ist ein äußerst resistentes, anaerobes Bakterium. Es überdauert längere Zeit im Erdboden und widersteht gleichermaßen sehr hohen und tiefen Temp- eraturen sowie einer Austrocknung. Die Vermehrung erfolgt in verwesenden Kadavern, in einigen Fällen auch in der Vegetation.

     

    Die Aufnahme des Erregers geschieht über Futtermittel, die mit kontaminierten Kadavern in Berührung standen. Risikobehaftet sind zudem Wiesen, die mit Schlamm aus stehenden Gewässern überflutet wurden. Über solche Futtermittel gelangen die Bakterien in den Magen-Darm-Trakt und beginnen dort auszukeimen und das Neurotoxin zu bilden.

     

    Vom Darm gelangt das Neurotoxin über die Blutbahnen in den Körper. Es lagert sich an den motorischen Endplatten der Nervenbahnen ab und verhindert dort, ähnlich wie bei Tetanus, die Ausschüttung von Acetylcholin. Bereits die Aufnahme von wenigen milliardstel Gramm des Bakteriums je kg Körpergewicht bedingt eine Vergiftung.

     

    Die Prognose bei Botulismus ist schlecht, im Allgemeinen verläuft die Erkrankung innerhalb von zwei Tagen durch Atemstillstand letal.

     

    Als Therapiemöglichkeiten zählen die Dekontamination z.B. mit Aktivkohle oder Glaubersalz, Gabe von Penicillin in hohen Dosen sowie künstliche Ernährung und Beatmung. Die Verabreichung eines Antitoxins ist möglich, diese kann jedoch nur das Neurotoxin neutralisieren, welches noch nicht in den Endplatten gebunden ist. In Deutschland sind Antitoxine nicht zugelassen.Grundsätzlich besteht eine vorbeugende Impfmöglichkeit. Des erforderliche Vaccin ist in Deutschland ebenfalls nicht zugelassen.

     

    Ob Futtermittel mit Clostridium botulinum kontaminiert sind, läßt sich nur im Laborversuch nachweisen. Die sichtbaren Eigenschaften der Futtermittel verändern sich durch eine Verseuchung mit diesen Erregern nicht.

     

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    Chiropraktik

    Chiropraktik ist eine seit 5000 Jahren bekannte, manuelle Behandlungsmethode, die bei vielen Gesundheitsproblemen und Rittigkeitsproblemen des Pferdes eingesetzt werden kann. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkung dieser Störungen auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus.

    Chiropraktik ersetzt nicht die traditionelle Veterinärmedizin, bietet jedoch insbesondere bei der Behandlung von Funktionsstörungen der Wirbelsäule sowie bei vielen akuten und chronischen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin.

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    Zum Beispiel:

  • Behandlung von chronischen Problemen
  • Behandlung von akuten Problemen
  • Begleitende Behandlung bei chronischen Lahmheiten wie zum Beispiel Spat, Hufrollenentzündung oder Sehnenproblemen
  • Prophylaktische Behandlung zur Gesundheitsvorsorge
  • Erhaltung der leistungsfähigkeit des Athleten Pferd
  • Behandlung von alten Pferden zur Gesunderhaltung
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    Wenn sie sachgemäß erfolgt, kann die chropraktische Behandlung eine effektive Vorsorge zur Gesunderhaltung Ihres Pferdes sein.

    Sie kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Problemen eingesetzt werden. Bei chronischen Gliedmaßenerkrankungen wie zum Beispiel Hufrollenentzündungen oder Sehnenproblemen kann eine begleitende Behandlung die Heilung unterstützen und sekundär auftretende Rückenprobleme verhindern.

    Die Steigerung der Lebensqualität bzw. Gesunderhaltung steht bei der Behandlung insbesondere von alten Pferden im Vordergrund. Es ist auch eine prophylaktische Behandlung zur Gesundheitsvorsorge möglich. Chiropraktik behandelt nicht die Symptome, sondern die Ursache von Rückenproblemen.

    Sie stellt die Gelenkbeweglichkeit oder die gestörte Wirbelsäulenstatik wieder her und ermöglicht so dem Pferd sein volles Leistungspotential zu nutzen.

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    Was ist eine Blockade?

    Chiropraktiker verstehen unter einer Blockade die funktionelle Fehlstellung eines Wirbels bzw. die Blockade seiner Gelenke. Das heißt, der normale Bewegungsspielraum des Wirbels ist eingeschränkt. Wirbelsäulen-Steifheit, Muskelverspannungen und eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit können die Folge sein.




    Schematische Darstellung einer Blockade. Die Wirbelsäule ist die "Datenbahn" zur Informationsleitung zwischen Gehirn, Muskulatur, Haut und allen Organen.




    Ist die Beweglichkeit zwischen zwei Wirbeln reduziert, kann dies auch Auswirkungen auf die Nervenstränge haben, die zwischen diesen beiden Wirbeln aus dem Rückenmark austreten. In einem abgedrückten oder gequetschten Nerv kann es zu einer Beeinträchtigung der Reiz- bzw. Informationsleitung kommen, die für eine saubere Koordination der Körperfunktionen und somit aller Muskelkontraktionen erforderlich ist.

    Jede Bewegung, vom leichten Zucken des Schweifes bis zur komplizierten Piaffe in der Dressur, wird durch die Synchronisation vieler Muskeln ermöglicht. Wenn die Nervenfasern, die diese Muskeln innervieren, in ihrer Funktion gestört sind, bricht die Koordination zusammen. Kleine Störungen werden meist nur eine geringfügige Beeinträchtigung verursachen, können jedoch bewirken, dass das Pferd bei anspruchsvollen Aufgaben nicht seine volle Leistung erbringt. Fehltritte in Folge mangelnder Koordination können dazu führen, daß weitere Gelenke und Sehnen oder Bänder am Bein verletzt werden.

    Bei Blockaden versucht das Pferd die fehlende Flexibilität der Wirbelsäule zu kompensieren, indem es seine Bewegungen und die Körperhaltung verändert und dadurch andere Teile der Wirbelsäule oder die Gliedmaßen vermehrt belastet. Sekundär können so weitere Blockaden und eine Verschlimmerung des Zustandes hervorgerufen werden.

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      Die Aufgaben der Wirbelsäule

      Die Wirbelsäule des Pferdes ist eine sehr komplexe Struktur, die aus Knochen, Bändern, Muskulatur und Nerven besteht. Sie erfüllt im Körper verschiedene Aufgaben:
    • Stütz- und Haltefunktion
    • Ansatzfläche für viele Muskeln
    • Schutz des Rückenmarks
    • Schutz einiger innerer Organe

    • Die Wirbelsäule besteht aus 7 Halswirbeln, 18 Brustwirbeln, an denen die Rippen ansetzten, 6 Lendenwirbeln, 5 Kreutzwirbeln, die zum Kreuzbein verwachsen sind, und 16 bis 18 Schweifwirbeln. Diese Wirbel sind durch Gelenke miteinander verbunden (es gibt an der Wirbelsäule des Pferdes ca. 200 Gelenke) und werden von einer Vielzahl von Bändern zusammengehalten.
      Zahlreiche Muskeln setzten an den Wirbeln an und sorgen für die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Obwohl die Mobilität der einzelnen Wirbelgelenke nur gering ist, sind Hals und Rücken insgesamt sehr beweglich. Diese Beweglichkeit ist notwendig, da sich ein Pferd sonst weder taktrein bewegen, ein Hindernis überspringen oder sonstige von ihm verlangte Leistung erbringen kann.
      Im Zentrum der Wirbelkörper liegt der Wirbelkanal, durch den das Rückenmark verläuft. Vom Rückenmark zweigen Nervenbahnen ab, welche die Wirbelsäule durch Aussparungen zwischen den einzelnen Wirbeln verlassen und Informationen zwischen Gehirn und Organen, Muskeln, und anderen Teilen des Körpers in beiden Richtungen transportieren. Da das zentrale Nervensystem sämtliche Organe und Gewebeverbände überwacht und steuert, muß der ungestörte Informationstransport in beide Richtungen gewährleistet sein.

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      Die häufigsten Ursachen

      Die meisten Pferde sind täglich Situationen ausgesetzt, in denen es zu einer Schädigung der Wirbelsäule kommen kann. Die folgenden Beispiele können Ursache für eine Blockade sein:
    • Trauma:
      Verursacht durch Sturz, Stolpern, Ausrutschen oder Festliegen in der Box.
    • Exterieur:
      Pferde mit zum Beispiel langem Rücken neigen vermehrt zu Problemen.
    • Transport:
      Lange Transporte, Unfälle, schlecht gefederte Hänger und eine grobe Fahrweise können Schäden verursachen.
    • Geburtsprobleme:
      Schwere Geburten mit gewaltsamem Auszug des Fohlens können für Stute und Fohlen zu Problemen führen.
    • Bewegungsmangel:
      Zu wenig freie Bewegung nimmt Pferden die Möglichkeit, Verspannungen durch Buckeln oder Wälzen zu lösen.
    • Leistung:
      Jede Disziplin belastet die Wirbelsäule auf jeweils unterschiedliche, spezifische Weise.
    • Reiter:
      Sitzprobleme des Reiters wie zum Beispiel der schiefe Sitz können beim Pferd zu Rückenproblemen führen.
    • Sattel:
      Nicht passende Sättel zählen zu den häufigsten Ursachen für Rückenprobleme.
    • Alter:
      Mit zunehmendem Alter zeigen sich Spätfolgen der kleinen und großen Traumata, denen die Wirbelsäule in der Vergangenheit ausgesetzt war.
    • Beschlag:
      Schlechte Hufpflege und falscher Beschlag beeinträchtigen die Bewegung des Pferdes, die zu Funktionsstörungen der Wirbelsäule führen können.

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      Symptome erkennen

      Beim Pferd kann sich eine Blockade der Wirbelsäule in vielen Symptomen äußern. Das häufigste Symptom ist der Schmerz. Pferde mit Rückenschmerzen drücken dieses häufig in ihrer Haltung aus oder sie verweigern die Arbeit.
      Wenn das Pferd versucht, den Schmerz durch eine Schonhaltung im Bewegungsablauf zu kompensieren, können daraus andere Probleme resultieren, wie z.B. Gelenkveränderungen.
      Folgende Symptome können ein Hinweis auf Schmerzen durch eine Blockade sein:

    • Reduzierte Leistungsfähigkeit
    • Haltungsanomalien
    • Schnappen und Anlegen der Ohren beim Satteln.
    • Widersetzlichkeit unter dem Reiter.
    • Der Versuch, sich dem Reiter durch Hochreißen des Kopfes oder Wegdrücken des Rückens zu entziehen.
    • Schweifschlagen und Anlegen der Ohren.
    • Ungehorsam beim Springen.
    • Schwierigkeiten in der Versammlung oder in den Seitengängen.
    • Verhaltensänderungen
    • Ängstlicher oder schmerzhafter Gesichtsausdruck.
    • Berührungsempfindlichkeit

    • Blockaden der Wirbelsäule können zu einer Beeinträchtigung der Muskelkoordination und Beweglichkeit des Pferdes und somit zu einer Leistungsminderung führen.

      Folgende Symptome können auftreten:
    • Taktfehler
    • Unreinheit der Gänge, die nicht einem bestimmten Bein oder einer bestimmten Gangart zuzuordnen sind.
    • Steifheit, wenn das Pferd aus der Box kommt.
    • Steifheit in Biegung und Stellung.
    • Muskelatrophie (Muskelschwund)
    • Tellern oder Schnüren.
    • Schwierigkeiten, mit der Hinterhand Last aufzunehmen.
    • Schwierigkeiten, sich vorwärts abwärts zu strecken.
    • Verkürzte Tritte mit einem oder mehreren Beinen.
    • Gebundene Tritte.
    • Schwierigkeiten, das Pferd durchs Genick zu stellen.
    • Lahmheiten
    • Pferd lehnt sich gegen einen Zügel.
    • Reiter wird vom Pferd "schief hingesetzt".
    • Der Rücken schwingt nicht.

    • Eine bedeutsame Folge von Blockaden kann die Beeinträchtigung der Informationsleitung in den Nervenbahnen sein, die das Rückenmark zwischen den Wirbeln verlassen. Ist die Innervation der Haut, bestimmter Drüsen oder Blutgefäße gestört, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
    • Ungewöhnlicher Juckreiz an der Schweifrübe oder anderen Körperteilen.
    • Vermehrte Hitze- und Kälteempfindlichkeit.
    • Unsymmetrisches Schwitzen oder verminderte Schweißbildung.

    • Diese Symptomliste ist sicherlich nicht vollständig, jedoch zeigt sie welche vielfältigen Auswirkungen eine Blockade haben kann.

      Woran erkennt man Rückenkrankheiten?

      Qualifizierte Chiropraktiker sind darin ausgebildet, Blockaden zu erkennen und zu behandeln. Aber auch Reiter, Ausbilder und Pferdebesitzer können kontrollieren, ob ihre Pferde Probleme mit der Wirbelsäule haben. Die Kontrolle der Wirbelsäule vor dem Pferdekauf ist ebenso wichtig wie die Kontrolle der Beine.


      Eigene Beobachtungen

      Gehen Sie in Gedanken Leistungsfähigkeit und Rittigkeit Ihres Pferdes in letzter Zeit durch.
    • Hat sich das Verhalten oder die Leistungsbereitschaft des Pferdes in der letzten Zeit verändert?
    • Besteht eine ungewöhnliche oder wechselnde Lahmheit?
    • Hat der Reiter Schwierigkeiten, gerade auf dem Pferd zu sitzen?
    • Sind dem Reiter oder Trainer Veränderungen in den verschiedenen Gangarten aufgefallen?
    • Schleift das Pferd die Zehen, oder nutzt es die Eisen schief ab?

    • Überprüfung der Beweglichkeit

      Das Pferd sollte sich sowohl unter dem Sattel, als auch ohne Reiter in alle Richtungen frei und ohne Spannung bewegen können.
    • Bringen Sie das Pferd eventuell mit Hilfe eines Leckerlis dazu, Kopf und Hals so zur Seite zu biegen, daß es mit den Nüstern die Flanken berührt. Ist eine Seite weniger beweglich als die andere kann dieses ein Hinweis auf ein Problem in der Halswirbelsäule sein.
    • Testen Sie die seitliche Beweglichkeit der Wirbelsäule, indem Sie die eine Hand an die Wirbelsäule legen und mit der anderen Hand den Schweif des Pferdes zu sich ziehen, so daß sich der Rücken um Ihre Hand biegt. Ist eine Seite steifer als die andere?
    • Üben Sie von oben leichten Druck auf den Rücken aus. Der Rücken sollte leicht und gleichmäßig nach unten federn, sich aber nicht steif und fest anfühlen.

    • Abtasten der Muskulatur

      Untersuchen Sie die Hauptmuskelgruppen des Pferdes auf Schmerzhaftigkeit, Verspannungen und Asymmetrien. Die Muskulatur eines Pferdes im Training sollte auf beiden Körperseiten symmetrisch ausgebildet sein und sich fest, jedoch nicht zu hart oder zu weich anfühlen. Wenn man mit der Hand etwas Druck auf die Muskeln ausübt sollte das Pferd keine Schmerzreaktion zeigen.

      Abtasten der Wirbelsäule

      Tasten Sie die Wirbelsäule vom Widerrist bis zum Schweif ab, und achten Sie dabei auf vorstehende Knochenpunkte und Erhebungen. Vergleichen Sie die beiden Kreuzbeinhöcker des Beckens, die auf der Kruppe auf beiden Seiten der Wirbelsäule etwas vorstehen. Diese Knochenpunkte sollten auf einer Ebene sein. Achten Sie auf vorstehende Knochenpunkte am Hals.

      Vorbeugen

      Vorbeugende Maßnahmen, um Wirbelsäulenschäden zu verhindern.

      Die korrekte Funktion des Rückens und Halses ist eine notwendige Grundlage für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Pferdes, darum sollte die Gesundheitsvorsorge für den Pferdebesitzer ein wichtiges Anliegen sein.

      Gebäude

      Bei der Auswahl Ihres Pferdes für eine bestimmte Disziplin sollten Sie immer auch auf das Gebäude des Pferdes achten. Viele Rassen sind in jahrelanger Zuchtauswahl auf ein bestimmtes Zuchtziel hin selektiert worden und sind somit besonders geeignet für bestimmte Disziplinen wie Dressur, Springen oder Westernreiten. Pferde mit langen Rücken neigen häufiger zu Muskel- und Bänderverletzungen, während Pferde mit einer steilen Schulter häufig Probleme mit den Vorderbeinen haben.

      Massage

      Durch Massage werden die Durchblutung und der Stoffwechsel der Muskulatur gefördert. Die Zufuhr von Nährstoffen und der Abtransport von Schadstoffen wird unterstützt. Massage lockert verspannte Muskulatur und ermöglicht so die bessere Funktion dieser Muskelpartien. Massage kann auch die Heilung von Muskelverletzungen unterstützen, indem Faserverklebungen gelöst werden und der Flüssigkeitstransport aus dem Gewebe beschleunigt wird.

      Training

      Pferde neigen vermehrt zu Blockaden und Wirbelsäulenschäden, wenn Bänder, Sehnen und Muskeln nicht den Anforderungen entsprechend aufgebaut sind. Intervalltraining, angemessene Aufwärmzeiten und Abwechslung im Training können dazu beitragen, den "Athleten Pferd" optimal zu konditionieren.

      Ausrüstung und Sattel

      Überzeugen Sie sich von der Paßform Ihres Sattels. Ist er korrekt angepaßt, sind keine gepolsterten Satteldecken oder zusätzliche Pads nötig. Kontrollieren Sie Ihren Sattel regelmäßig, ob sich die Polster gleichmäßig abnutzen, ob Baum und Trachten Asymmetrien aufweisen und der Baum intakt ist. Die Sattellage sollte nach dem Reiten gleichmäßig feucht sein.

      Beschlag

      Es ist nahezu unmöglich, daß ein Pferd mit schlecht ausgeschnittenen oder schlecht beschlagenen Hufen eine korrekt funktionierende Wirbelsäule hat, und diese auch auf Dauer halten kann. Zu hohe oder zu wenig Trachten, zu lange Zehen und ungleiche Hufwände können sich negativ auf die Bewegung und Haltung des Pferdes auswirken. Für die korrekte Funktion der Gliedmaßen-und Wirbelsäulengelenke ist es notwendig, daß das Pferd korrekt gestellt ist und korrekt fußt.

      Hilfszügel

      Viele Pferde werden mit Ausbindern, Martingal, Schlaufzügeln und anderen Hilfszügeln in den gewünschten Rahmen gezwungen. Richtig eingesetzt können manche dieser Hilfsmittel eine Unterstützung im Training sein, in den falschen Händen bewirken sie jedoch das Gegenteil. Falls bei einem Pferd bereits eine Funktionseinschränkung der Wirbelsäule besteht können Hilfszügel das Problem noch weiter verschlimmern. Ständiges ruckartiges Ziehen an Führstrick oder Kette kann insbesondere bei jungen Pferden zu Verspannungen im Hals- und Nackenbereich führen.

      Haltung

      Die meisten Sportpferde werden auch heute noch in Boxen mit begrenztem Auslauf gehalten. Je mehr Zeit ein Pferd in der Box ohne Auslauf verbringt, desto schlechter wird seine Bewegungskoordination. Die natürliche Balance leidet, was wiederum zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führt. Bocken und Wälzen sind die natürlichen Methoden des Pferdes, seine Wirbelsäule zu mobilisieren. Stellen Sie sicher, daß Ihr Pferd immer genug Auslauf hat.

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      Cushing

       

      Herzlichen Dank für die Erlaubnis an die Öffnet externen Link in neuem FensterPferdeklinik-Grossostheim!

       

      Unter Cushing versteht man beim Pferd eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die mit bestimmten Hormonstörungen einhergeht.

       

      Beim Menschen wird aus verschiedenen Gründen die Produktion von körpereignem Kortison angeregt. Der Patient hat dadurch dauerhaft erhöhte Kortisonspiegel.

       

      Beim Pferd ist nicht wie häufig angenommen ein Tumor die Ursache, sondern eine Fehlsteuerung der Produktion von ACTH und einem anderen Hormon (POMC) in der Hirnanhangdrüse. Der körpereigene Kortisonspiegel ist beim Pferd nicht unbedingt erhöht, er kann es aber sein. Diese Fehlsteuerung entwickelt sich bei sehr vielen Pferden ab einem Alter von etwa 18 Jahren. Die Auswirkungen sind aber nicht bei allen Pferden offensichtlich zu erkennen.

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      Die häufigsten Symptome von Cushing beim Pferd sind:
    • Langes "Winterfell" auch im Sommer.
    • Leichtes Schwitzen.
    • Leistungsintoleranz - Lethargie.
    • Schlechte Bemuskelung.
    • Unfruchtbarkeit.
    • Schlechte Wundheilung.
    • Geschwächtes Immunsystem.
    • Hohe Wasseraufnahme und Harnproduktion.
    • Hufrehe - häufige Hufgeschwüre.
    • Insulinresistenz.
    • Fettverteilung wie bei Metabolischem Syndrom.

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      Typisches älteres Pferd mit langem Fell und schlechter Bemuskelung.

      Diese Symptome sind lediglich möglich, sie müssen aber nicht auftreten. Wie aus der Liste hervorgeht, kommt auch Insulinresistenz und eine Fettverteilung wie beim metabolischen Syndrom vor, sowie eine Neigung zur Hufrehe. Wenn Insulinresistenz auftritt, ist der Rest verständlich. Viele Cushing Pferde sind eher mager, können aber trotzdem die krankhaften Fettdepots haben. Manche Pferde sind insgesamt sehr fett und es wird vermutet, dass sich die Fehlsteuerung der Hirnanhangdrüse beim Pferd aus einer langjährigen Verfettung heraus entwickeln kann.

       

      Auf Grund der Verfettung und der abnormen Fettpolster sehen beide Krankheiten äußerlich bei vielen Pferden ähnlich aus. Die Unterschiede sind:

       


      Metabolisches Syndrom Cushing
      Zivilisationserkrankung Alterserkrankung
      Überfütterung Verfettung ohne Überfütterung
      Auch in jungen Jahren Nur bei alten Pferden
      Normales Haarkleid Dauerhaftes "Winterfell


      Das Metabolische Syndrom tritt meist im Alter von 8 bis etwa 18 Jahren auf, Cushing erst danach ab etwa 18 Jahren.

      Bei beiden Erkrankungen kann man die Anfänge tückischer weise nicht oder nur sehr schwer erkennen. Der Beginn beider Erkrankungen ist schleichend und äußerlich nicht erkennbar.

      Da die Problematik der Insulinresistenz vorliegt, ist verständlich, dass diese Pferde auch zu Hufrehe neigen. Die Zusammenhänge sind genauso, wie beim Metabolischen Syndrom beschrieben.

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      Diagnose

      Die Diagnose von Cushing ist beim Vorliegen des "Teddybärfells" im Sommer schon äußerlich möglich. Die klassische Diagnose läuft über einen Labortest (Dexamethason Suppressionstest).

      Therapie

      Cushing beim Pferd ist gut behandelbar. Sofern keine Organschäden entstanden sind oder die Rehe bereits chronisch ist, kann man die Symptome durch das Medikament Pergolide vollständig zum Verschwinden bringen. Das Medikament muss über einen längeren Zeitraum verabreicht werden und ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern in Europa relativ teuer.
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      Druse

      Die Druse ist eine bakterielle Infektion, ausgelöst durch den Erreger Streptococus equi. Diese Bakterium wird über die Atemluft, den Speichel sowie Nasenausfluss übertragen und ist hochgradig ansteckend. In der Regel infizieren sich Pferde zwischen dem ersten bis hin zum fünften Lebensjahr mit der Druse, Die Inkubationszeit liegt bei bis zu zehn Tagen, teilweise kann die Krankheit auch bereits nach drei Tagen ausbrechen. Während der Inkubationszeit ist das betroffene Pferd bereits Überträger der Krankheit und ist ein Risiko für seine Artgenossen. Auch nach einer bereits überstandenen können die Erreger noch Monate weiter übertragen werden. Die auslösenden Bakterien setzen sich in den Lymphknoten im Kehlbereich und der oberen Halsregion fest und führen an diesen Stellen zu gut sicht- und fühlbaren Schwellungen, an denen das Pferd mit Schmerz auf Berührung reagiert. Zu den Schwellungen kommt noch hohes Fieber von mehr als 40 C, Husten und Atemnot, Nasenausfluss und, je nach Schwere, ein depressives Verhalten und Fressunlust. Die Symptome, mit Ausnahme des Fiebers treten allerdings nicht bei allen Fällen einer Druse auf. Wird die Druse nicht konsequent therapiert, kann es zu schweren Komplikationen führen. Bedingt durch die Lymphschwellungen verengt sich der Rachenraum und behindert die Atmung, der linke Kehlkopfnerv kann gelähmt werden und das Kehlkopfpfeifen verursachen. In den Luftsäcken entstehen unter Umständen Abszesse, die in schweren Fällen Metastasen im Gehirn, in Gelenken, in der Leber, Lunge und den Nieren bilden und dann lebensbedrohlich sind. Helfen können warme Wickel in der Kehlregion, sofern der Tierarzt zustimmt. Das Pferd sollte in einer sauberen Box mit viel frischer, aber zug- und staubfreier Luft untergebracht werden.

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